So dachte zumindest die Gräfin Elisabeth Báthory aus Ungarn, welche im 16. Jahrhundert unzählige junge Frauen opferte um unteranderem, ewig jung zu bleiben.
Was natürlich nicht funktioniert hat, dafür aber jede Menge Schauergeschichten rund um diese Person hervorbrachte.
Als mir dann Gülly, mit der ich schon öfters zusammenarbeitete, dieses Thema für ein Shooting vorschlug, war ich natürlich sofort Feuer und Flamme. Wir wollten die Gräfin baden lassen. Eine freistehende Wanne, mit Blut gefüllt in einer coolen Location, so der Plan.
Die Badewanne zu organisieren war der grösste Knackpunkt. Eine freistehende Badewanne zu finden, war gar nicht so einfach wie gedacht. Wir suchten eine Weile, wurden aber nicht fündig. So war das Projekt nach der Idee erstmal für ein paar Monate auf Eis gelegt, bis der Zufall mir in die Hände spielte.
Anfangs Januar drehte ich im Luzernischen ein Musikvideo für die schweizer Metal-Band Hedera. Am Drehort, in einem Unterstand stand sie dann. Glänzend weiss, mit verschnörkelten Füssen, einfach perfekt!
Netterweise durfte ich die dann für den Shoot ausleihen, mit der Bedingung, das sie sich nicht rot verfärbt. Dieser Punkt bereitete mir ein wenig Sorge, da ich wusste, dass sich das Kunstblut auf einigen Oberflächen schlecht entfernen lässt.
Die Location zu finden war hingegen einfach. Denn meine Grosseltern haben in Gelterkinden ein Wahnsinns Haus, mit einem Keller, welcher gut in unsere angepeilte Zeitspanne passte.
Die Jungfrau war nun noch das letzte Puzzleteil, welches fehlte. Wenn es um Blut und Horror geht, ist Melinda meist nicht weit. Obwohl ihre Tattoos nicht ganz ins Bild passten, entschied ich mich für sie als Model.
Wir hatten ein längeres Kleid, welches viel verdeckte. Durch geschicktes positionieren der Modelle waren am Ende nur kleine Tattoos sichtbar.
Der Aufbau stand nun als nächstes auf der Liste. Zum Glück hatte es im besagten Keller auch einen Wasseranschluss, welcher das Füllen der Badewanne wesentlich erleichterte. Der einzige Haken; Es war kalt. Sehr kalt…
Wir hatten an diesem Tag geschätzte 10° Grad Aussentemperatur. Mit einer kleinen Heizung konnten wir das Gewölbe ein wenig aufwärmen, warm ist aber anders.
Die Technik wurde nun so angepasst, das es aussieht, als wurde hier bei Kerzenlicht fotografiert. Als Hauptlicht habe ich den Westcott FJ400 weit nach unten geregelt und eine orange Folie vor die Blitzeinheit montiert. In Kombination mit einer Octabox erhielt ich ein weiches, leicht oranges Licht. Der hintere Raum wurde mit einem Aufsteckblitz aufgehellt und an gewissen Stellen habe ich ein paar Yongnuo 360 LED Lichter platziert um die Szene aufzuhellen oder Akzente zu setzen. Als Kamera habe ich die Nikon Z7II verwendet. Meistens mit dem 50mm f1.4, aber auch der Klassiker, 24-70mm f2.8 und das 14-24mm f2.8 Glas waren im Einsatz.
Die Bilder
Nach ein paar Stunden waren wir fast fertig. Da wir den ganzen Aufwand mit der Wanne maximal ausnutzen wollten, habe ich auch Melinda noch ins Blut geschickt. Was sich definitiv auch nochmals gelohnt hat!
Apropos Blut; Wir haben hier Badebomben von Hexbomb verwendet, sowie etwas Kunstblut für auf die Haut.
Auch der hintere Raum, welcher einfach so eine unfassbare Atmosphäre versprüht, wollten wir nicht unberührt lassen. Nachdem sich Gülly aufgewärmt hatte, haben wir hier auch noch ein paar Shots gemacht.
Doch nun zu der Frage, welche nun noch offen ist. Hat sich die Badewanne verfärbt und die Modelle sich erkältet?
Zum Glück ist in beiden Fällen die Antwort nein.
Besten Dank an dieser Stelle nochmals an Gülly und Melinda fürs Modeln, Beda für die Badewanne und Gisela und Sepp für die coole Location.
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